Dark Light
Von außen wirkt es wie eine unscheinbare Scheune im Hinterhof eines ganz normalen Wohnhauses in Durlach-Aue. Doch öffnen sich die großen, hölzernen Pforten, schlägt das Herz eines jeden Kunstliebhabers höher. Denn ganz genau das ist es für mich, was im Inneren dieses Schuppens vorzufinden ist – eine ganz bestimme Art von Kunst. Der Blick schwirrt durch den Raum, fasziniert von der Detailverliebtheit. Rustikale Stühle neben bunten Schränkchen, vor alten Kommoden. Pompöse Kronleuchter hängen von der Decke. Im hinteren Teil bleibt das Auge an einer alten Schreibmaschine hängen. Auf einem Regal stehen Milchkannen, wie man sie von früher kennt. Gegenstände, die in unserer heutigen, schnellen Zeit fast in Vergessenheit geraten sind, stehen hier Seite an Seite nebeneinander. Man fühlt sich ein bisschen wie im Museum, wie auf Entdeckungsreise, stets darauf bedacht, beim Durchlaufen nichts anzufassen oder umzuschmeißen, aus Angst, etwas kaputt zu machen. Denn man merkt den Möbelstücken an, dass sie eine Geschichte haben. Dass sie gelebt haben.

Von außen wirkt es wie eine unscheinbare Scheune im Hinterhof eines ganz normalen Wohnhauses in Durlach-Aue. Doch öffnen sich die großen, hölzernen Pforten, schlägt das Herz eines jeden Kunstliebhabers höher. Denn ganz genau das ist es für mich, was im Inneren dieses Schuppens vorzufinden ist – eine ganz bestimme Art von Kunst. Der Blick schwirrt durch den Raum, fasziniert von der Detailverliebtheit. Rustikale Stühle neben bunten Schränkchen, vor alten Kommoden. Pompöse Kronleuchter hängen von der Decke. Im hinteren Teil bleibt das Auge an einer alten Schreibmaschine hängen. Auf einem Regal stehen Milchkannen, wie man sie von früher kennt. Gegenstände, die in unserer heutigen, schnellen Zeit fast in Vergessenheit geraten sind, stehen hier Seite an Seite nebeneinander. Man fühlt sich ein bisschen wie im Museum, wie auf Entdeckungsreise, stets darauf bedacht, beim Durchlaufen nichts anzufassen oder umzuschmeißen, aus Angst, etwas kaputt zu machen. Denn man merkt den Möbelstücken an, dass sie eine Geschichte haben. Dass sie gelebt haben.   

Nach dem Öffnen der hölzernen Pforten findet man sich im Paradies wieder!
Nach dem Öffnen der hölzernen Pforten findet man sich im Paradies wieder!
Lampen, Kronleuchter, Stühle, Koffer, Bilder, eine alte Schreibmaschine - man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll!
Lampen, Kronleuchter, Stühle, Koffer, Bilder, eine alte Schreibmaschine – man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll!

Hinter der Idee mit dem Schuppen steht Sandra, eine junge, ehemalige Lehramtsstudentin aus Karlsruhe, die den Schuppen mit der tatkräftigen Unterstützung ihres Freundes aufgebaut hat. Angefangen hat dies damit, dass Sandra schon seit bestimmt zehn Jahren nebenher Haushaltsauflösungen macht, wo immer tolle Möbel dabei waren, für die man selbst aber nicht genug Platz hatte. Und zum Entsorgen waren sie einfach zu schade. Als der linke Teil des Schuppens, eine ehemalige Getränkehandlung, frei wurde, diente es ihnen zum Abstellen der vielen alten und doch noch nicht „toten“ Möbel. Als letztes Jahr im September auch noch der rechte Teil frei wurde, der von einem Gärtner gemietet wurde, um dort sein Holz zu lagern, nahmen sie die Gelegenheit wahr, den zusätzlichen freien Platz mit Werkstatt zu nutzen.

Als ihnen anfänglich jemand eines dieser Möbelstücke abgekauft und ihnen daraufhin ein Bild geschickt hatte, wie sie es selbst hergerichtet hatte, waren beide fasziniert und wollten sich selbst einmal der Herausforderung stellen, die Möbel nach eigenen Vorstellungen herzurichten. Heute kaufen sie Möbel teilweise an, um sie später herrichten zu können, gehen auf Flohmärkte und zu Wohnungsräumungen. Ab und an kommen aber auch die Leute auf sie zu und schenken ihnen ihre alten Möbel. Die Möbel werden dann teilweise in ihrem derzeitigen Zustand auf Facebook angeboten. Manchmal aber auch erst in neu hergerichtetem Aussehen zum sofortigen Verkauf hochgestellt. Bei Interesse wird dann Kontakt mit den beiden aufgenommen. Auf Wunsch kann man sich ein Möbelstück aber auch individuell gestalten lassen.

Den beiden ist vor allem Nachhaltigkeit wichtig, denn viel zu viele alte Möbel landen in der Stadt auf dem Sperrmüll, die vorm Entsorgen gerettet werden können. „Man muss sich auch überlegen, diese alten Möbel wird es irgendwann nicht mehr geben, die sind irgendwann einfach weg“. Durch das individuelle Herrichten handelt es sich im Nachhinein um Einzelstücke, die in jeder Wohnung einen Blickfang garantieren. „Das bleibt unser Credo: wir sagen den Leuten immer, du kannst was Ähnliches haben, aber wir werden nie das gleiche machen. Es soll für jeden die Möglichkeit bestehen, dass er sein eigenes Unikat hat, das sonst keiner hat“. Anfänglich fiel es den beiden extrem schwer, diese Kunststücke, die man selbst geschaffen hat, wieder in andere Hände zu geben, denn hinter jedem einzelnen Stück steckt viel Arbeit. Durch die Grundierung und Anstriche, die drei- bis fünfmal wiederholt werden müssen, kann es als schon bis zu einer Woche dauern. „Man gewöhnt sich dran, aber es gibt immer noch gewisse Stücke, wo das Herz dran hängt. Es gibt Teile, die tun weh.“

Eine Pinnwand voll Bilder mit verkauften Unikaten!
Eine Pinnwand voll Bilder mit verkauften Unikaten!

Ein einzigartiger Tisch, draußen im Hof, im Hintergrund die Scheune!
Ein einzigartiger Tisch, draußen im Hof, im Hintergrund die Scheune!

Vergangene Woche haben Sandra und Miro das Einjährige des Schuppens gefeiert. Es war für beide ein besonderer Tag, da sie den Schuppen zum ersten Mal für eine Laufgesellschaft geöffnet hatten. Innerhalb fünf Stunden waren 30 bis 40 Gäste zu Besuch, zum Teil unbekannte Gesichter, zum Teil aber auch Menschen, die bereits Liebhaber des Schuppens geworden sind und diesen Anlass mit ihnen feiern wollten. „Wenn uns jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass der Schuppen einmal diese Ausmaße annimmt oder diese Leidenschaft in uns weckt, das hätten wir nicht geglaubt“. Die Liebe, die die beiden in ihre Arbeit stecken, findet Anklang bei den Leuten und kommt in positivem Feedback stets zurück.

„Wir haben die Möglichkeit etwas zu haben, etwas mit unserer Freizeit zu gestalten, in der andere nicht wissen, was sie damit anfangen sollen“. Trotz Beruf haben die beiden es geschafft, innerhalb eines Jahres in ihrer Freizeit ca. 60 bis 70 gestaltete Einzelstücke  zu verkaufen. Lange haben beide überlegt, den Schuppen einmal im Monat samstags für eine offene Kundschaft zu öffnen, haben sich letztendlich jedoch dagegen entschieden. „Es soll in irgendeiner gewissen Art und Weise eine Exklusivität bleiben. Wir möchten diesen Charakter von diesem Schuppen als kleinen Insider, der einen familiären Touch hat, nicht verlieren“. Denn auch Sandras Mutter, die viele Deko-Gegenstände in ihrer Freizeit bastelt, findet sich im Schuppen wieder. Was sie vor allem an ihrem Schuppen schätzen, ist, dass er selbst eine Art Familienmitglied geworden ist – das „Baby“, um das sich die hauptsächliche Freizeit dreht. Somit wurden in dieser einzigartigen Kulisse im Schuppen auch schon Geburtstage gefeiert oder bei einem Döner der Tag Revue passieren gelassen. „Es ist eine Art von Kunst, aber auch mit sehr viel Nachhaltigkeit verbunden. Dass dabei etwas für den Geldbeutel rausspringt, ist zwar schön, aber Nebensache. Im Prinzip ist es ein Hobby, dass eine Passion geweckt hat“.

Bei Sandra und ihrem Freund handelt es sich um ein Paar, dass den Schuppen aus einer gemeinsamen Leidenschaft heraus erschaffen hat, die ihnen inzwischen als Lebensfundament dient. Für die Zukunft wünschen sich die beiden, „dass der Schuppen der Schuppen bleibt“ und nicht zu ihrem Hauptberuf wird, da durch diesen bedeutenden Schritt einiges verloren gehen würde. Es wäre nicht mehr nur die Scheune in einem Hinterhof, sondern ein Laden, der auf Wirtschaftlichkeit abzielt. „Wir wollen eine gewisse Intimität mit dem Schuppen haben. Mainstream wollen wir nicht“. Jedoch könnten sich die zwei vorstellen, in Zukunft öfter zu irgendwelchen Anlässen Schuppen-Events zu starten, wie beispielsweise an Weihnachten mit Glühwein und einem kerzendekorierten Schuppen. Dabei geht es ihnen aber auch um das Zusammenkommen der Leute, mit denen man schon Freundschaften geschlossen hat. Es ist der gesellschaftliche Aspekt, der bei ihnen im Vordergrund steht, und nicht der Wirtschaftliche. Auch wünschen sie sich, „den Leuten die alte Handwerkskunst zu zeigen“, eine Kunst, die heutzutage allzu schnell in Vergessenheit gerät. Dass die Macken und Dellen zu den alten Möbeln dazugehören, ist hiermit außerfrage. „Denn die Möbelstücke haben gelebt und haben eine Geschichte“.

Im Shabby Schuppen trifft Geschichte und Gegenwart in Form von Kunst aufeinander – es ist nicht gelogen, dass sich dort schon Gegenstände aus dem letzten Jahrhundert gefunden haben, die schon jeden Kontinent bereist haben. Jeder von uns hat die Möglichkeit, selbst ein bisschen Geschichte mit zu uns nach Hause zu nehmen.

Weitere Infos findet Ihr auf Facebook oder direkt per Mail an shabby-schuppen@web.de.

2 comments
  1. Hallo. Wir würden gerne mal in eurem Schuppen schnuppern und einkaufen. Wir lieben alte Dinge und gehen gerne auf Flohmärkte. Besonders interessiert wären wir an einem Kronleuchter. Wäre nett, wenn ihr uns einen Termin, zum Vorbeikommen, nennen könntet. Antje und Amos

  2. Hallo, ich bin zufällig auf Facebook auf euch gestoßen und würde euch liebendgern mal mit meinem Mann besuchen. Wir lieben alte und ausgefallene Dinge. Wäre schön, wenn ihr euch wegen eines Termins melden würdet. Liebe Grüße Sabine und Michael

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert