Am kommenden Samstag wird im Kulturclub Vanguarde eine Vernissage gefeiert: Der Fotograf Biff eröffnet seine zweiwöchige Ausstellung “7680 Kilometer durch Neuseeland”, die großartige, großformatige Fotos von einer spannenden dreimonatigen Neuseeland-Reise zeigt. Was an Neuseeland so faszinierend ist und was uns auf der Ausstellung erwartet wollten wir Biff selbst erzählen lassen und haben ihn zu einem Interview eingeladen.
Hallo Chris! Fangen wir mal ganz von vorne an – Wer bist du, wo kommst du her und was machst du?
Ich bin der Christoph, komm aus Gaggenau, das ist eine kleine Stadt in der Nähe von Karlsruhe, und bin vor eineinhalb Jahren nach Karlsruhe gezogen. Hauptberuflich bin ich Erzieher in einer Kita. Fotografieren ist mein Hobby, schon seit 2011 ungefähr.
Standardfrage: Wie kamst du zum Fotografieren?
Fotos hab ich schon immer gern gemacht. Ich hab da auch mit so ’ner kleinen Digicam angefangen. In Gaggenau hab ich direkt am Waldrand gewohnt und bin dann mit meinem Hund oft im Wald rumgelatscht und hab Fotos gemacht. Irgendwann hab ich mir dann die erste digitale Spiegelreflexkamera gekauft. Ja, und dann hat sich das irgendwie so weiter entwickelt.
Das heißt, dein Hund war der erste, der von dir fotografiert wurde?
Nene, meinen Hund hab ich gar nicht fotografiert. Eher den Wald, die Landschaften. Der Hund war am Anfang nur der Grund, rauszugehen. Irgendwann bin ich dann auch aus eigener Motivation zum Fotografieren rausgegangen. Im Murgtal, dort wo Gaggenau eben liegt, also im Schwarzwald, da gibt’s ja auch ganz viele tolle Landschaften und Motive.
Als Fotograf nennst du dich Biff…
Ja genau. Als ich klein war konnte ich meinen Namen nicht so richtig aussprechen. Ich heiße ja Christoph, als Kind habe ich aber immer Biffof gesagt und das ist in meiner Familie total hängen geblieben und seit dem habe ich den Spitznamen Biff. Ich dachte, das eignet sich auch ganz gut als Künstlername. Also ich habe mich nicht nach dem Badreiniger benannt!
Und was hast du bisher fotografiert? Landschaften… Partybilder habe ich auch irgendwo gesehen.
Ja genau, von Nektar Berlin habe ich zum Beispiel Fotos gemacht, das war in Karlsruhe im Erdbeermund. Angefangen mit der Eventfotografie habe ich allerdings im Culteum, bei den Bass Eruptions. Da bin ich über Freunde rein gekommen. Ein Freund von mir hat dort mal als DJ aufgelegt und gefragt, ob ich nicht ein paar Fotos von ihm machen kann. Das hat sich dann eben so entwickelt, dass ich regelmäßig die Events fotografiert habe, bis die Party irgendwann abgesetzt wurde. Da bin ich dann zu Nektar Berlin übergegangen.
Machst du das regelmäßig?
Ab und zu, das passiert bei mir eher nach dem Lustprinzip. Wenn ich Eventfotografie mache, dann nur wenn ich selbst auch wirklich Bock drauf habe. Aber hauptsächlich fotografiere ich Landschaften.
Warum? Was fasziniert dich daran?
Ich finde es richtig interessant, rumzulaufen und die Dinge zu entdecken. Mann findet immer irgendetwas in einer Landschaft, was schön ist, aber man muss auch suchen! Mann muss rausgehen und selbst entdecken. Dadurch sucht man auch immer mehr und nimmt viel mehr wahr, als wenn man einfach nur durchläuft. Das macht für mich ein bisschen den Reiz aus.
In deiner Ausstellung geht’s um Neuseeland. Was hast du dort gemacht?
Das war eigentlich schon hauptsächlich zum Fotografieren. Ich bin mit meiner Freundin dort hin gegangen und habe mir dafür drei Monate Zeit genommen. Neuseeland ist ja bekannt für seine tollen Landschaften, dafür, dass es super abwechslungsreich ist und es dort alles gibt, was Landschaften angeht. Es gibt Wüste, Regenwald, Berge… Von allem etwas, und das war es, was mir daran so gut gefallen hat. Das Land ist nicht so groß dass man lange reisen muss um sich etwas anzuschauen, manchmal muss man nur drei Stunden fahren und befindet sich plötzlich in einer völlig anderen Landschaft. Das hat echt Spaß gemacht!
Gab es etwas, das dir am besten gefallen hat?
Das ist immer diese schwierige Frage, was einem am besten gefallen hat!
Am meisten beeindruckt hat mich glaube ich das East Cape. Das ist der östlichste Zipfel von Neuseeland, auf der Nordinsel. Da beginnt quasi der neue Tag, also zeitrechnungstechnisch. Dort fängt der Tag als erstes an, bei den ganzen Städten die westlicher liegen beginnt er später. Dort die Sonne aufgehen zu sehen war schon beeindruckend. Wir sind ganz früh aufgestanden um den Sonnenaufgang anzuschauen, und waren dort komplett alleine. Außer einem Leuchtturm gibt es dort nichts. Dadurch sieht man dort auch den Sternenhimmel ganz klar!
Hast du ein Lieblingsbild von Neuseeland?
Genau dort am East Cape habe ich ein tolles Bild gemacht, das war nachts. Von dem erwähnten Leuchtturm habe ich den Nachthimmel fotografiert, und da sieht man die Milchstraße richtig deutlich, durch den Lichtstrahl vom Leuchtturm. Das ist eines der besten Bilder denke ich… Das wird dann auch auf der Ausstellung zu sehen sein.
Wie war bisher die Resonanz auf deine Fotografie? Kamen schon Leute zu dir und wollten dich buchen? Und kann man das überhaupt?
Da kommt’s dann wieder zu diesem Lustprinzip. Generell buchen kann man mich nicht, es kommt immer drauf an, ob ich Lust habe, auf eine Veranstaltung selber hinzugehen. Ich sehe mich da einfach nicht als Dienstleister, das möchte ich auch in Zukunft nicht. Ich will die Fotografie lieber als mein Hobby halten, im Moment zumindest. Sobald ich etwas muss, geht für mich selber der Reiz ein bisschen verloren. Außerdem bin ich mit meinem Beruf gerade sehr glücklich. Ich kann mir gut vorstellen, irgendwann ganz zur Fotografie zu wechseln, aber eben nicht in dieser Dienstleistungssparte. Ich stell mir das lieber so vor, dass ich Fotos von der Natur und Landschaftsaufnahmen mache und die dann ausstelle oder verkaufe.
Aber die Resonanz war bisher durchweg positiv. Diejenigen, die meine Bilder schon gesehen haben, fanden sie toll. Darüber bin ich auch echt froh, dass ist schön wenn die Fotos gut ankommen.
Warum sollte man sich die Ausstellung unbedingt anschauen?
Puh, gute Frage. Weil das Vanguarde renoviert wurde! (lacht)
Also einerseits denke ich, dass hauptsächlich Freunde und Bekannte von mir kommen werden, weil ich ja jetzt noch nicht so wirklich bekannt bin. Aber ich will auch einen Anreiz schaffen für Leute, die vielleicht planen, selbst irgendwann nach Neuseeland zu reisen, und sich durch die Fotos dann schon mal einen Überblick verschaffen können.
Vielen lieben Dank fürs Gespräch!
Die Vernissage beginnt am Samstag, 24.10.2015 um 15 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.
Direkt im Anschluss findet im Vanguarde die Vernissage-Afterparty “Weltall” statt! Weitere Infos zur Fotoausstellung findet ihr in der Facebook-Veranstaltung.