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Unser letztes Gespräch mit Paul Gärtner war im Sommer 2015, als er auf der „Makers Diyale“ einen Vortrag über Konzertfotografie hielt. Kurz danach hat sich der Fotograf selbständig gemacht und seitdem nicht nur unzählige Promis abgelichtet, sondern auch sein Talent in Bereichen wie Food- oder Imagefotografie unter Beweis gestellt. Aktuell kann man 12 besondere Aufnahmen aus Pauls Archiv in Form eines Kalenders kaufen: „Die Fächerstadt bei Nacht“. Zu diesem Anlass hat uns Herr Gärtner ein Interview gegeben und von seinen spannenden Projekten und dem Karlsruher Kalender erzählt.

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Wer Kavantgarde kennt, kennt wahrscheinlich auch Paul Gärtner. Als Fotograf des Kavantgarde Sommerfests und zahlreicher anderer Veranstaltungen hat er viele schöne Momente für uns festgehalten und in seinen Fotos verewigt. Unser letztes Gespräch mit Paul war im Sommer 2015, als er auf der „Makers Diyale“ einen Vortrag über Konzertfotografie hielt. Kurz danach hat er sich selbständig gemacht und seitdem nicht nur unzählige Promis abgelichtet, sondern auch sein Talent in Bereichen wie Food- oder Imagefotografie unter Beweis gestellt. Aktuell kann man 12 besondere Aufnahmen aus Pauls Archiv in Form eines Kalenders kaufen: „Die Fächerstadt bei Nacht“. Zu diesem Anlass hat uns Herr Gärtner ein Interview gegeben und von seinen spannenden Projekten und dem Karlsruher Kalender erzählt.

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Hallöchen Paul! Seit unserem letzten Interview sind fast eineinhalb Jahre vergangen. Bei dir ist in der Zwischenzeit richtig viel passiert. Bist du zufrieden mit der Entwicklung, wenn du auf die letzten Monate zurück blickst?

Jede Erfahrung in den letzten Monaten war den Schritt in die Selbstständigkeit wert. Nicht nur neue Freundschaften und tolle Projekte sind entstanden, auch Fehler zu machen und draus zu lernen macht mich rückblickend zufrieden. Besonders war für mich immer, wenn ein Kunde mit einer neuen Webseite online gegangen ist, die ich bebildern durfte. Das Vertrauen, die Außendarstellung für etablierte Kunden zu übernehmen bzw. mitgestalten zu dürfen, ist für mich ein großes Privileg.

Wie war das für dich, der Übergang vom Angestellten zur Selbständigkeit?

Dieser Schritt war rückblickend am Anfang zu viel Kopf durch die Wand, was meinen Charakter zu dieser Zeit sehr gut beschreibt. Zu wenig Konzept, Qualität bei den Fotos mit Luft nach oben und keine Ahnung, wo ich genau hin wollte. Einfach machen. Ich weiß nicht, ob ich mit der Selbstständigkeit ohne den Gründerzuschuss von der Agentur für Arbeit da wäre, wo ich heute bin. Die Umstände haben mir aber die Möglichkeit gegeben, mir zu überlegen und daran zu arbeiten, wo ich hin will und welche Qualität ich bei meinen Fotos und auch im konzeptionellen Bereich in Kundenprojekten brauche. Das gab es vorher in der Agentur alles auf dem Silbertablett, ein Grundgerüst nach dem man
arbeiten musste beziehungsweise konnte. Das war wohl die größte Veränderung, nicht mehr vorgelegt zu bekommen, was zu tun ist, und sich den Zeitdruck selber zu machen.

Wenn ich das richtig sehe arbeitest du in vier Bereichen: Musik, Foodfotografie, Business und Hochzeiten. Hast du einen Lieblingsteil?

Ich mache alle Aufträge mit der gleichen Leidenschaft, deswegen würde ich da keinen der Bereiche besonders herausheben. Grundsätzlich ist mein größtes Ziel, eine langfristige Zusammenarbeit aufzubauen und die Außendarstellung meiner Kunden mitzugestalten. Da ist es mir egal, ob das ein Restaurant oder ein klassisches Unternehmen ist. Deshalb würde ich andere Aufträge den Hochzeiten vorziehen, da ist man einen Tag Dienstleister ohne große Herausforderung und sieht sich danach eher selten wieder. Konzerte haben natürlich, sofern sie gut sind, ihre eigene Magie. Das ist sehr speziell. In den letzten Monaten durfte ich zum Beispiel direkt für SWR3 fotografieren, was für mich eine tolle Bestätigung war, dass ich mit meinen Konzertfotos die Stimmung an solchen Abenden einfangen kann. Für mich das größte Lob.

In welchem Bereich arbeitest du am meisten?

Das ist tatsächlich von Monat zu Monat unterschiedlich, das verstehe ich wahrscheinlich erst in ein paar Jahren, wenn ich genug Zahlen zum Vergleichen habe. Aktuell ist natürlich wieder die Konzertsaison in vollem Gange, aber auch einige größere Projekte mit neuen Webseiten laufen gerade. Was ich sehr schätze ist die Abwechslung, weil ich aus jedem Projekt Schlüsse ziehen kann, die mich in den anderen Bereichen auch besser machen. Bei mir steckt viel von der Herangehensweise bei Konzerten auch in den Imagefotos für Unternehmen, weil ich da eine klare Idee habe, was ich transportieren will.

Kannst du überhaupt alle Projekte annehmen oder musst du manche Anfragen auch ablehnen?

Im Moment nehme ich natürlich alles an, das ist für mich nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern auch notwendig. Ich bin seit Oktober 2015 selbständig, da ergeben sich die Umsätze nicht von selbst. Aktuell gibt es auch keine große Firma, für die ich jede Woche arbeiten darf, deswegen ist es hart verdientes Geld. Und um das Geld geht es bei der Selbstständigkeit eben unter dem Strich. Erstrebenswert ist natürlich die Situation, in der man eine Warteliste für seine Dienstleistung hat. Dann hat man vieles richtig gemacht, denke ich, auch wenn das natürlich ein langer Weg ist.

Was war dein persönliches Highlight bisher?

Birgit Schrowange auf Promotour in den Adler Filialen in Karlsruhe und Neustadt an der Weinstraße! Spaß beiseite, für mich gibt es keine Highlights sondern nur das große Ganze, denn das Eine funktioniert nicht ohne das Andere. Klar ist ein Beatsteaks-Konzert in der ausverkauften Berliner Wuhlheide in der Kategorie „Kirsche auf Sahne“ ganz weit vorne dabei, das klappt aber nicht ohne vorher und nachher Imagefotos für Kunden zu machen. Deswegen bin ich für das, was ich gerade erleben darf, unfassbar dankbar.

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An welchen Projekten arbeitest du im Moment?

Wie schon gesagt habe ich grade ein großes Projekt mit neuer Webseite an dem ich arbeite. Das läuft jetzt schon länger, damit wir nach unseren Möglichkeiten das beste Ergebnis rausholen können. Sowas kann auch schnell erledigt sein, aber manchmal muss man eben zusammen ein paar Extrakilometer gehen. Und eben viele kleine Aufträge machen, egal ob exklusive Weine, Burger oder italienische Designerschuhe. Mein größtes persönliches Projekt steht außerdem gerade in den Startlöchern. Ich habe einen Kalender drucken lassen, der Karlsruhe bei Nacht zeigt.

Wie kamst du auf die Idee, den Kalender zu machen?

Wenn man sich nach Karlsruhe-Fotos umschaut, findet man immer die gleichen Motive aus dem gleichen Winkel, das ist nicht der Anspruch, den ich an meine Fotografie stelle. Ich habe im Rahmen einer Ausstellung in Zusammenarbeit mit Vollack im Kreativpark Schlachthof über 60 Fotos von Karlsruhe für die Vorauswahl gemacht, von denen schlussendlich acht noch immer hängen. Das ist für mich ein tolles Projekt gewesen, das auf meiner Webseite zu sehen ist. Für den Kalender habe ich bestehende mit neuen Fotos gemischt und sehr minimalistisch gelayoutet.

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Was ist das besondere an diesen Aufnahmen?

Das sind alles Langzeitbelichtungen. Der Grund ist simpel: das gibt jedem Bild eine besondere Dynamik. Das macht die Aufnahmen spannend und man kann bei einigen Bildern rätseln, wie die Effekte zu Stande gekommen sind. Außerdem finde ich die Kombination aus besonderer Aufnahmetechnik und dem ungewöhnlichen Winkel klasse.

Und wo kann man den Kalender kaufen?

Den Kalender gibt es online unter www.KarlsruheKalender.de oder im Weinmusketier Marina Peters in der Karlstraße 117. An der Stelle vielen Dank für die Möglichkeit, über meine Arbeit sprechen zu dürfen. Nur von Austausch und Rückmeldungen kann man sich weiterentwickeln!

Vielen Dank für das Interview, Paul! Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei deiner Arbeit!

Wer mehr über Pauls Arbeit erfahren will schaut hier:
>Homepage
>Facebook Page

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