The Ikarus Effect. Eine junge Band aus Karlsruhe und Mannheim, die melodische, tiefgründige, leidenschaftliche Musik macht und derzeit mit Hilfe einer Crowdfunding-Campagne ihr geplantes Album finanzieren möchte.
Die vier Musiker Felix, Jan, Chris und Fabian haben sich über ein paar Umwege und bekanntschaftliche Ecken schon vor ein paar Jahren als Band zusammengefunden. Als ihre Sängerin letztes Jahr die Band verließ, wurden sie auf der Suche nach einer neuen Frontfrau auf Megan aufmerksam. Und wie es das Schicksal so wollte, war auch sie gerade auf der Suche nach einer neuen Band. Virtuose Sängerin, talentierte Musiker, gegenseitige Sympathie – die Sache war geritzt. Nach einer intensiven Phase der ersten Zusammenarbeit und bereits einem Auftritt im Substage in der aktuellen Formation steht nun das neue Album im Fokus. Da die Aufnahmen in einem Studio viel Geld kosten, wurde die Campagne gestartet. Jeder kann teilnehmen und die Band unterstützen – als Dankeschön gibt’s verschiedene Dinge vom Album in CD-Form über Mützen mit Band-Logo bis hin zur signierten Gitarre.
Wir von Kavantgarde haben uns mit dem Bassisten Felix (oben im Bild links) und der Sängerin Megan zu einem kleinen Plausch getroffen, um mit ihnen über die Band, deren Motivation und Erfahrungen und das große Projekt Crowdfunding zu sprechen.
Hallo Felix und Megan! Schön dass ihr da seid! Als erstes würde uns diese Sache mit dem Genre interessieren. In eurer Facebook-Beschreibung steht „Spargelstecherpop“, und vor ein paar Tagen stand da noch „Kriechölcountry“. Welche Art von Musik macht ihr und was hat es mit diesen Namen auf sich?
Felix: Die Idee mit den Beschreibungen kam uns eines Abends beim gemeinsamen Essen. Es nervt uns schon länger, dass man als Band immer in eine Schublade gesteckt wird. Wenn über Bands geschrieben wird, dann steht da jedes Mal „Die Band The Ikarus Effect aus Karlsruhe und Mannheim, die Genre XY macht, …“ und das führt dazu, dass man auch nur in dieser bestimmten Musiksparte wahrgenommen wird. Die Idee war dann, das Genre auf unserer Facebook-Fanseite ständig zu ändern. Dafür haben wir uns einige total überspitzte, absurde Musik-Genres überlegt. Es ist ganz witzig zu beobachten, ob und wie das die Leute wahrnehmen! Wenn man unsere Musik hört, und die für sich z.B. dem Alternative Metal zuordnet, dann ist das gut so. Aber wir selbst wollen uns da einfach nicht so endgültig festlegen.
Und was bedeutet euer Bandname?
Felix: Ich könnte mich jetzt damit rausreden, dass ich bei der Namensfindung nicht dabei war. (lacht) Aber das mach ich nicht. Gut, der Name spricht ja eigentlich schon für sich. Aber wir wollen da gar nicht so viel dazu sagen, wir überlassen das den Leuten gerne selber. Jeder darf den Namen interpretieren wie er will, und schauen, was er davon in unserer Musik entdeckt.
Wie läuft das bei euch mit dem Songschreiben ab? Wer komponiert, wer textet? Oder macht ihr das alle zusammen?
Felix: Die Songs schreibt meistens unser Gittarist Chris. Er ist da ein riesiges Talent und hat super viele Ideen, schreibt meistens zuhause, nimmt Gitarren-Akkorde auf und legt sie dann für uns in die Dropbox. Jeder hört sich das an, dann wird zusammen darüber diskutiert und weiterentwickelt. Die Texte schreibt Megan, das haben wir bis jetzt immer der Sängerin überlassen. Es muss ja von Herzen kommen! Jeder kümmert sich sozusagen um seinen Part.
Seid ihr musikalisch dann immer auf einer Wellenlänge? Bei fünf Leuten gehen die Meinungen sicher auch schon mal auseinander wenn’s um die Songs geht…
Felix: Wenn unterschiedliche Meinungen bestehen, dann ist es meistens so, dass die einen den Song super finden und die anderen erstmal gar nichts damit anfangen können. Wenn das der Fall ist macht man erstmal an den Songs weiter, die alle gut finden. Aber im Laufe der Zeit, wenn man an einem Song arbeitet, ändert sich die Meinung auch oft, jeder bringt seinen Einfluss und musikalischen Hintergrund mit rein, der Song verändert sich. Deshalb gibt es da bei uns eigentlich nie große Probleme oder Meinungsverschiedenheiten. Genau das macht unsere Musik auch aus, dass viele Einflüsse mit reinspielen, dass jeder ein Stück seiner Persönlichkeit mit einbringt und man am Ende hört, dass das was da gespielt wird, von Herzen kommt.
Ihr seid alle auch Studenten oder schon berufstätig. Was macht ihr, und wie gut lässt sich das mit dem Musikmachen vereinbaren?
Felix: Unsere Gitarristen sind beide berufstätig, alle anderen sind noch am studieren. Ich mache Chemie an der Uni Heidelberg und beginne morgen mit meiner Masterarbeit.
Megan: Ich bin gerade mit meinem Studium fertig geworden und will mich jetzt für den Master bewerben.
Felix: Man hat viel zu tun nebenher, Studium, Arbeit, dann möchte man auch noch ein kleines bisschen Zeit mit der Freundin oder dem Freund verbringen… Das ist schon stressig manchmal. Es wäre einfach viel besser, wenn man zwei Leben hätte. Eins für die Musik, zum Proben und Spielen, und eins für Arbeit, Freunde usw. Aber wir bekommen das immer irgendwie ganz gut hin.
Wie oft trefft ihr euch?
Felix: In der Regel einmal pro Woche, zum Proben.
Läuft das dann immer auf „Arbeit“ hinaus oder geht ihr auch mal zusammen feiern?
Felix: Meistens läuft’s auf Proben raus, oder Arbeiten an den Songs. Es ist halt drumrum auch noch so viel zu tun, Promo, Homepage, Facebook… Da ist es schwierig komplett abzuschalten und nichts für die Band zu tun wenn wir zusammen sind. Aber von mir aus könnten wir eigentlich viel mehr zusammen machen, mal ein Bier trinken gehen oder feiern! Aber da man unter der Woche so viel beschäftigt ist mit Arbeit, Studium, Proben und allem anderen was noch so anfällt verbringt man das Wochenende dann meistens doch eher mit Freundin oder dem Freund und mit der Familie.
Wo fühlt ihr euch als Band mehr beheimatet – in Mannheim oder in Karlsruhe?
Felix: In Karlsruhe geht auf jeden Fall mehr. Die Stadt tut viel für junge Bands und Künstler. Zum Beispiel „They might be Stars“ im Substage. Und auch die Community ist hier größer. In Mannheim gibt es nicht so eine große Alternative-Metal-Fanbase.
Wo seid ihr bisher aufgetreten? Und was waren eure Erfahrungen dabei?
Felix: Wo waren wir denn schon überall…
Megan: Ich bin ja noch nicht so lange dabei, ich hatte erst einen Auftritt mit der Band.
Felix: Also wie gesagt waren wir im Substage, dann sind wir im Jubez aufgetreten… In Mannheim im Capitol, ein wunderschöner Saal! Und in Mannheim auch in der alten Feuerwache, dort waren wir bei der Lautstark Party von DasDing… Und mit Megan hatten wir dann gleich unseren Auftritt mit Long Distance Calling im Substage, das war definitiv die coolste Erfahrung bisher!
Megan: Da hatte ich gleich ein tolles Konzert als Einstand! Es war unglaublich… Die Bühne war riesig, und dann mit so einer geilen Band zu spielen! Die Leute waren auch super drauf, es war einfach toll dort zu spielen und es ist auch alles super gelaufen für uns.
Habt ihr denn bestimmte Zukunftswünsche und Ziele? Gibt es ein Festival auf dem ihr unbedingt mal spielen wollt oder sowas?
Megan: Rock am Ring! (lacht)
Felix: Bei Rock am Ring wären wir auf jeden Fall dabei! Aber das liegt ja noch in ferner Zukunft… Wir würden hauptsächlich gerne mehr außerhalb unserer Heimat spielen, in Städten wie Frankfurt, Stuttgart, Mainz usw. Das ist auf jeden Fall für die Zukunft geplant, da kommt hoffentlich noch einiges. Was unsere Musik betrifft… Es kommt ganz oft vor, dass die Leute total überrascht sind, wenn sie uns hören. So auf die Art „Hey wir haben noch nie was von euch gehört, wie kommt das? Ihr seid ja richtig gut!“ Da wollen wir raus kommen. Die Leute sollen uns kennenlernen, wir wollen nicht in einer kleinen Nische bleiben! Im Moment gibt’s da sehr viel Konkurrenz aus der Techno-Szene. Plötzlich kommt überall Techno, und die DJs haben’s da ein bisschen einfacher bekannt zu werden. Als Band ist das schon schwieriger. Aber wir freuen uns einfach, wenn die Leute unsere Musik mögen, wenn wir sie sozusagen mit auf unsere Reise nehmen können und unsere Leidenschaft teilen… Das ist das wichtigste.
Megan: Wir wollen mit unseren Liedern eine Geschichte erzählen, ein Gefühl vermitteln. Ich denke das merkt man unserer Musik auch an, das hört man raus.
Nun zum Crowdfunding. Wen sprecht ihr damit an, wie lange geht das ganze noch und so weiter? Erzählt mal.
Felix: Ja, mit der Crowdfunding Campagne wollen wir die Aufnahme unseres neuen Albums finanzieren, das Ganze geht noch bis zum 26. Juli. Ohne das Geld, das da zusammen kommt, könnten wir uns die Studioaufnahmen nicht leisten. Ansprechen wollen wir damit alle, die unsere Musik mögen. Die Campagne ist vor allem auch für solche Leute, die vielleicht gerne gute Musik aus der Region für ein paar Euro im Substage live erleben wollen statt 50€ für eine bekannte Band in der Schleyerhalle auszugeben. Man kann uns auch z.B. mit 10€ unterstützen und bekommt dafür das Album als Download. Außerdem kann man sich ein Ticket für die Prelistening-Session sichern, die wollen wir im Januar im Vanguarde abhalten. Im Rahmen dieses Abends kann man schon vorab mit uns zusammen unser Album hören während man gemütlich im Sessel sitzt und eine Club Mate oder ein Bierchen trinkt, alles sehr entspannt. Da kann man einander kennenlernen und über das Album und Musik im Allgemeinen quatschen. Das wird bestimmt toll, wir freuen uns schon!
Megan: Jeder, der an der Campagne teilnimmt, wird auf gewisse Weise ein Teil des Projekts und nimmt Teil am Entwicklungsprozess unseres Albums. Bis jetzt läuft das auch richtig gut, wir sind total begeistert und dankbar, gut die Hälfte ist schon zusammengekommen.
Vor allem – wenn das so gut ankommt bekommt man noch mal einen richtigen Motivationsschub, wir werden für das Album auf jeden Fall alles geben! Und wir freuen uns weiterhin riesig über jeden Unterstützer!
Vielen Dank für das Gespräch! Eure Musik ist super – wir wünschen euch noch viel Erfolg mit der Campagne und dem Album!
Hier gelangt man zur Crowdfunding-Campagne
Hier findet man die Homepage der Band
Hier geht’s zur Facebook-Page von The Ikarus Effect