Vor etwa vier Wochen wurde das neue Album von Nicolas Sturm veröffentlicht: „Angst Angst Overkill“ heißt die Scheibe, deren Titel die aktuelle Stimmung in Bezug auf die globale politische Situation wohl ziemlich gut beschreibt. Die Musik darauf schafft es jedoch, zwar nachdenklich aber gleichzeitig unbeschwert, melancholisch und gleichzeitig melodisch-schön zu sein. Sie erinnert an den britischen 80er Jahre Sound, ist geprägt von „Wave-Bässen, Twang-Gitarren und Synth-Flächen“ und man denkt sich dabei „Was, kommt der wirklich aus Karlsruhe?“. Nicolas hat 2012 den „Panikpreis“ der Udo Lindenberg Stiftung gewonnen, der Musiker auszeichnet und unterstützt, die nicht mit dem Mainstream schwimmen sondern stattdessen ihr eigenes Ding machen und auf Konventionen verzichten. Inzwischen steht er bei dem Berliner Label Staatsakt unter Vertrag und seine Fangbase wächst stetig. Während er Anfang November auf Tour war hat uns der Sänger ein paar Fragen beantwortet und von seinem neuen Album erzählt. Wer es gerne ausführlicher hätte kann ihn vielleicht morgen persönlich fragen: Nicolas Sturm spielt als Support für den Österreicher Voodoo Jürgens im Kulturraum Kohi am Werderplatz.
Hi Nicolas! Du bist gerade auf deiner Tour, die vorgestern gestartet ist. Wie geht’s dir und was hast du bisher erlebt?
Gestern haben wir in Wien im Rhiz gespielt, das war echt super, und sind anschließend mit Voodoo Jürgens noch etwas durch die Gassen gezogen. Heute sind wir durch Schneegestöber unterwegs nach München und sind schon ewig zu spät.
Worauf freust du dich am meisten auf deiner Tour?
Ich freue mich darauf, die neuen Songs vorzustellen und bin gespannt auf die Reaktionen in all den Städten.
Dein neues Album heißt „Angst Angst Overkill“. Was bedeutet das für dich?
Es herrscht zur Zeit sehr viel Angst in unserer Gesellschaft, diverse Ängste, manche berechtigt, manche nicht, und leider werden diese Ängste geschürt von Menschen und Parteien, die dadurch ihre Macht stärken.
Denkst du, dass wir Menschen uns gerade zu viel mit Angst beschäftigen?
Mit den Themen sollte man sich schon beschäftigen, aber man sollte seine Ängste nicht übermächtig werden lassen, sondern auch ein wenig Vernunft walten lassen, nicht die Emotionen alleine über sein Denken und Handeln bestimmen lassen.
Wie lange hast du an deinem Album gearbeitet?
Ich habe etwa zwei Jahre an dem Album gearbeitet. Es war letztes Jahr bereits fertig, ich war aber noch auf der Suche nach einem neuen Label, das ich nun in Staatsakt gefunden habe.
Deine Musik hat sich in den letzten Jahren stilistisch sehr verändert. Wie würdest du diese Veränderung selbst beschreiben?
Nach meinem akustischen ersten Album wollte ich mit Angst Angst Overkill wieder ein Bandlastiges Album machen, mit Gitarren und Synthies, wie mit meinen früheren Bands, und dieser 80er Gitarrenpop hat mich geprägt.
Hast du eine Lieblingsband?
Ich mag Pulp sehr gerne!
Wie hat das mit der Musik-Karriere bei dir eigentlich angefangen?
Es gab verschiedene Konstellationen, und oft auch parallel. Ich habe lange Zeit mit einem 4-Spur-Kassettenrecorder Songs für mich alleine aufgenommen, dann in verschiedenen Bands gespielt und schließlich wieder solo gearbeitet.
Wo würdest du als Musiker gerne hinkommen? Also wie stellst du dir dein Leben in 10 Jahren vor?
Keine Ahnung. Ich hoffe, dass ich weiterhin Musik schreiben werde und sie auch veröffentlichen kann.
Danke dir für das Interview!
Hier gibt es mehr Informationen zum Konzert im Kohi morgen (Donnerstag, 24.11.). Wer hingehen möchte sollte pünktlich sein, es könnte voll werden! Viel Spaß!
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