Das Karlsruher Klamottenlabel „Heart Over Hate“ hat in den letzten Monaten immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt. Nach zwei umfangreichen Streetwear Kollektionen, diversen Club- und Konzert Veranstaltungen und Ihrer Teilnahme am „Makers“ Pop Up Store Ende letzten Jahres, starten die Jungs mit einem neuen Projekt ins neue Jahr. Und zwar rufen Sie ihre Community dazu auf am 24.01.2019 alte Klamotten und Schuhe in die Venus Bar zu bringen, damit die Sachen für einen guten Zweck gespendet werden können. Was es mit der Aktion auf sich hat, welche Köpfe hinter der Marke stecken und auf welcher Mission sie sind wollten wir herausfinden und in dem folgenden Artikel für alle zugänglich machen. Let’s go!
Wer bist Du und was machst du?
Mein Name ist Florian Münch, ich bin 29 Jahre und einer der Gründer von „Heart over Hate“ Clothing. Neben dem gelebten Traum ein eigenes Label zu betreiben, arbeite ich auch noch in einem Nebenjob.
Seit wann gibt es das Label „Heart Over Hate“ und welches Konzept/Message steckt dahinter?
Offiziell gegründet haben wir, also Mike und ich am 26.09.2016. Aber den Schritt in die Öffentlichkeit und der Verkaufsstart war am 20.04.2017. An dem Tag ging der erste Drop unserer ersten Kollektion „Sorry for the delay“ online. Wir möchten freshe Streetwear mit hoher Qualität produzieren und dabei nicht die nächste neue Brand sein die einfach dem Konzept folgt: cooler Name und wir kopieren einfach alle Designs die gerade Trend sind. Außerdem wollten wir das es mehr als nur Fashion ist, sondern auch eine Message mit Lebensgefühl vermittelt. Für uns gab es und gibt es noch zu wenig Liebe in der Welt. Seinem gegenüber zu sagen wenn man sein Outfit feiert, unsere Kunden dazu zu motivieren an sich zu glauben und sie darin zu bekräftigen Ihre Träume zu verwirklichen sind uns wichtig. Anschließend sollen sie rausgehen und jemand anderen in Ihrem Umfeld dazu motivieren, gleiches zu tun. Wir möchten einfach erreichen das jeder Mensch der unsere Teile trägt alle anderen Menschen so behandelt wie er selbst gerne behandelt werden möchte: mit Respekt, Wertschätzung und einer positiven Haltung. Ich denke davon können wir in den heutigen Zeiten noch mehr gebrauchen.
Wie kam es dazu, dass du im Jahr 2016 das Label HOH mit deinen Jungs gegründet hast? Was hat euch dazu bewegt und vielleicht auch inspiriert diesen Schritt zu gehen?
Meine Jungs (Mike, Andrej & Sahin) haben damals zusammen viel Basketball gespielt. Nebenbei hatten wir Jobs die uns nicht erfüllt haben und in uns keine Leidenschaft ausgelöst haben. Plus waren wir schon immer sehr Musik, Mode und Sport begeistert und kannten auch viele Leute in diesem Umfeld. Also fragten wir uns wie kann man Sportler und Musiker zusammenbringen und als gemeinsamer Nenner kamen wir auf Fashion. Außerdem hatten wir in der Zeit viele Brands dabei beobachtet wie sie in relativ kurzer Zeit bekannt und erfolgreich wurden. Das hat uns motiviert. Also haben wir gesagt das können wir auch: wir machen unsere eigene Brand. Es soll eine Marke mit Message sein hinter der wir komplett stehe können. Damit war der Grundstein von „Heart Over Hate“ gelegt und ein Schritt folgte auf den nächsten.
Wenn man sich euer Instagram Profil anschaut, findet man diverse bekannte Influencer und Musiker, insbesondere Rapper wie Bonez MC oder Marvin Game die eure Klamotten tragen. Würdet ihr euch als klassische „Hiphop“ Marke betrachten? Wie steht ihr zu dieser Kategorisierung?
Da neben dem Basketball schon immer die Musik in unserem Leben einen besonders wichtigen Part eingenommen hat und besonders Amerikanischer Hip Hop, RnB und aber auch Deutschrap, lag es für uns nahe viele Musiker mit ins Boot zu holen. Unser Fokus liegt aber besonders darauf nicht nur einfach große Künstler mit einem Hype mit Klamotten auszustatten, sondern auch unbekanntere Künstler zu unterstützen und als Ambassadore zu gewinnen. Nach wie vor geht es uns nicht um Follower zahlen sondern immer darum junge, talentierte Künstler zu finden die eventuell noch nicht jeder auf dem Schirm hat. Marvin Game kannten wir bereits bevor er 10k auf Instagram hatte und haben seine Musik gefeiert, jetzt hat er über 90k. Es freut uns einfach zu sehen, dass Künstler unsere Sachen tragen von denen wir selber Fans sind. Das ehrt uns und macht uns stolz. Man könnte uns zwar als Hip Hop Marke bezeichnen aber da ich kein großer Freund von Limitierungen bin, bevorzuge ich Streetwear Fashion Brand. Wir wollen uns einfach nicht festlegen und sind offen für alles, speziell was Musik angeht.
Am Donnerstag (24.01.) habt ihr zum „Heart Over Hate Day“ in die Venus Bar eingeladen und eure Community darum gebeten alte Klamotten, die nicht mehr angezogen werden, vorbeizurbringen, damit ihr sie gesammelt an hilfsbedürftige Menschen wie Obdachlose und Flüchtlinge übergeben könnt. Wie kam es zu dieser Idee?
Wir wollten einfach mal etwas Gutes tun. Keine Party, keinen Release wo es immer darum geht das die Leute Geld für etwas bezahlen. Bei der Aktion geht es darum jemand anderem zu helfen, der weniger als man selbst hat. Vielen geht es hier Deutschland sehr gut. Aber es gibt auch Leute die Hilfe brauchen. Und in dieser kalten Jahreszeit macht es einfach besonders viel Sinn Klamotten zu spenden die zuhause im Schrank eh nicht mehr angezogen werden. Daher wollen wir dazu aufrufen Klamotten vorbeizubringen, damit wir diese anschließend gesammelt an Einrichtungen weitergeben können, die Bedarf haben.
Wir haben nicht umsonst in unserer Bio „more than a Brand“ stehen. Das ist uns wichtig! Wir wollen einfach über die Moves einer klassischen Klamottenmarke hinaus denken und auch mal auf Missstände aufmerksam machen und zum Beispiel hilfsbedürftigen Menschen helfen.
Bei der Venus Bar handelt es sich bekanntlich um eine Raucherbar. Wie werdet ihr sicherstellen, dass die Klamotten die dorthin vorbeigebracht werden, nicht anschließend nach Rauch riechen? Schließlich können ja auch Kinderklamotten abgegeben werden oder?
Ganz genau am Donnerstag kann alles abgegeben werden von Jacken, Hoodies, Schuhen, Hosen egal ob für Erwachsene oder Kinder. Alles ist willkommen und hilft. Im Moment ist das noch nicht ganz sicher. Wir werden alles in Säcke packen und die Sachen anschließend in unsere Autos rund um die Venus einlagern. Notfalls gibt es bei der Venus auch noch einen Hinterausgang zu einem Hof. Das kriegen wir schon irgendwie hin. Daran soll es nicht scheitern 🙂
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft über diese Aktion hinaus? Was wird in diesem Jahr noch passieren?
Unser Ziel ist es in Zukunft eine der nächsten großen Brands zu werden und nicht nur in Deutschland sondern Weltweit bekannt zu sein. Wir möchten Heart over Hate noch mehr zu einem wirklichen Movement aufbauen.
Dieses Jahr werden wir unter anderem noch mehrere Veranstaltungen in Karlsruhe und auch in anderen Städten Deutschlands veranstalten. Zum Beispiel sind wir mega froh dieses Jahr auch wieder beim Hook Up Festival am 01.06 mitzuwirken und mit einem Stand dabei zu sein. Zusätzlich wird es auch bald einen ersten kleinen Drop geben mit einem neuen Teil und weitere werden im Laufe des Frühjahrs dazu kommen. Zusätzlich wird es auch wieder den ein oder anderen Pop Up Shop geben und unsere aktuelle Kollektion wird zudem auch bald in einem Streetwear Shop in den USA vertreten sein. Wir möchten dieses Jahr einfach richtig Welle machen und „Heart over Hate“ im Move Markt etablieren!
Hast Du noch abschließende Worte?
Gebt mehr echte Liebe. Wenn ihr jemand feiert sagt es demjenigen, unterstützt, macht Mut und motiviert dazu Träume zu verwirklichen. Wenn ihr jemand gern habt, liebt, vermisst, meldet euch, sagt es ihm. Glaubt an euch selbst und macht das was euch glücklich macht, nicht das was euch am meisten Geld oder Fame bringt. Seid authentisch, gebt einen „Fick“ was andere von euch denken und trinkt mehr Wasser!
Und großes Dankeschön an Kavantgarde für das Interview 100.
Danke auch und viel Erfolg weiterhin!
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Weitere Infos zur “Heart Over Hate Day” Spendenveranstaltung gibt es hier in unserem Kalender.