Dark Light
Im Jahr 2014 haben sich die zwei Freundinnen Astrid und Sarah dazu entschlossen aus ihrer Leidenschaft für Möbel aus vergangenen Zeiten, einen Beruf zu machen. Sie wurden zu Gründerinnen und eröffneten das Fachgeschäft für Vintage Möbel “The Hunter” in der Karlsruher Südstadt. Fortan begaben sich die beiden mit viel Herzblut auf die Suche nach Schätzen aus den 50er, 60er und 70er Jahren und erlangten damit überregionale Bekanntheit. Dank ihres Onlineshops konnten sie ihre Möbel weltweit verschicken und haben damit Kunden auf der ganzen Welt glücklich gemacht. Nach fünf Jahren entschlossen sich die beiden jedoch neue Wege zu gehen. Glücklicherweise gelang es ihnen einen Nachfolger zu finden. Der neue Hunter heißt Stephan Becker und wie ihr im folgenden Interview lesen könnt, steht er den beiden Gründerinnen mit seiner Leidenschaft für Vintage Möbel in nichts nach. Darüber hinaus erfahrt ihr was sich ändern wird und welche neuen Konzepte und Ideen er bei The Hunter in Zukunft verfolgen wird. Viel Spaß mit dem Interview & support your local Dealer!

Im Jahr 2014 haben sich die zwei Freundinnen Astrid und Sarah dazu entschlossen aus ihrer Leidenschaft für Möbel aus vergangenen Zeiten, einen Beruf zu machen. Sie wurden zu Gründerinnen und eröffneten das Fachgeschäft für Vintage Möbel “The Hunter” in der Karlsruher Südstadt. Fortan begaben sich die beiden mit viel Herzblut auf die Suche nach Schätzen aus den 50er, 60er und 70er Jahren und erlangten damit überregionale Bekanntheit. Dank ihres Onlineshops konnten sie ihre Möbel weltweit verschicken und haben damit Kunden auf der ganzen Welt glücklich gemacht. Nach fünf Jahren entschlossen sich die beiden jedoch neue Wege zu gehen. Glücklicherweise gelang es ihnen einen Nachfolger zu finden. Der neue Hunter heißt Stephan Becker und wie ihr im folgenden Interview lesen könnt, steht er den beiden Gründerinnen mit seiner Leidenschaft für Vintage Möbel in nichts nach. Darüber hinaus erfahrt ihr was sich ändern wird und welche neuen Konzepte und Ideen er bei The Hunter in Zukunft verfolgen wird. Viel Spaß mit dem Interview & support your local Dealer!

Wer bist Du und was machst Du?

Ich bin Stephan, 34 Jahre alt, komme aus Karlsruhe und habe mir den Traum vom eigenen kleinen Laden erfüllt.

Seit wann gibt es The Hunter und wie würdest Du das Ladenkonzept beschreiben?

The Hunter gibt es seit nun mehr fünf Jahren. Die Liebe und der Hang zum Mid-Century Design hat meine beiden Vorgängerinnen dazu gebracht ein Geschäft für Vintage-Möbel der 50er bis 70er Jahre zu eröffnen. Das bisherige Sortiment habe ich um Schallplatten und Kleidung der 80er und 90er Jahre erweitert. Vom Pullover über den Sessel bis hin zur Schallplatte findet man hier Liebhaberstücke mit Vergangenheit, aus einer Zeit in der Qualität noch groß geschrieben wurde.

Wie kam es dazu, dass Du den Laden Anfang diesen Jahres übernommen hast? 

Vor ein paar Jahren standen in einer kalten Novembernacht drei hübsche alte Schultische am Straßenrand. Offensichtlich von der Schule geflogen, wartend auf die Mitfahrgelegenheit der orangenen Männer der Müllabfuhr für einen letzten Ausflug auf die Mülldeponie. So durfte die Geschichte der drei hübschen Vierbeiner nicht enden, dachte ich mir und öffnete die Kofferraumklappe meines Bullis. Selber hatte ich für drei Schultische keine Verwendung und so machte ich mich auf die Suche nach neuen glücklichen BesitzerInnen, die den Tischen ein schönes neues Zuhause bieten würden. Fündig bin ich schnell geworden. Von nun an machte ich mich regelmäßig auf die Jagd nach tollen alten Möbeln. Als gelernter Kaufmann war dann der Gedankensprung zum eigenen Laden nicht mehr ganz so groß. Wie es der Zufall so wollte, hat mir dann ein Bekannter erzählt, dass die Besitzerinnen von the Hunter auf der Suche nach einem Nachfolger sind. Ein bevorstehender Umzug weg aus Karlsruhe brachte die beiden zu dem Entschluss. Wir trafen uns, wurden uns einig und nach etwa einem halben Jahr der Einarbeitung, stehe ich heute hier in meinem eigenen Laden und bin von nun an der neue Hunter.

Was hast Du am Konzept nach der Übernahme verändert? Was ist gleich geblieben?

Mitte 2017 bin ich zusammen mit meiner Freundin für unbestimmte Zeit auf Reise gegangen. Begonnen hat unser Abenteuer im Süden der USA. Ein Chevy-Van war unser rollendes Zuhause und brachte uns einmal bis in den hohen Nordwesten der USA. Genauer gesagt in die bezaubernde Stadt Seattle. Nach weiteren Monaten in Mexiko und Kanada, hat es uns erneut nach Seattle gezogen, meiner von da an absoluten Traumstadt. Endlose Natur, melancholisches Wetter und eine Musikgeschichte, die Anfang der 90er ihren Höhepunkt fand. Mit dem Grunge kamen auch die Vintage-Stores und so war Seattle die Geburtsstätte eben dieser und ist bis heute ein Mekka für Vintage-Liebhaber, die Freude an Kleidung vergangener Tage haben, wobei die 80er und 90er Jahre am präsentesten waren. Stunden, Tage, vielleicht Wochen haben wir in diesen Läden verbracht. Jedes mal schlug mein Herz höher beim Betreten einer solchen Schatzkammer. Ebenso liebte ich die Musik. Ein Laden mit Vintage-Klamotten und Schallplatten wäre doch was Tolles. Da es einen solchen in meiner Heimatstadt Karlsruhe noch nicht gab und ich ja leider nicht mal einfach so in Seattle dauerhaft bleiben durfte, dachte ich mir, ich mach das jetzt einfach mal selbst. Sozusagen mein eigenes kleines Seattle. So findet man bei The Hunter ab sofort, neben all den schönen Möbeln, die es bisher schon gab und auch weiterhin geben wird, auch ausgewählte Vintage-Kleidung und eine gut sortierte Schallplattenecke.

Anfang Januar ging über unseren Online-Shop dann die erste Bestellung über vier 60er Jahre Küchenstühle bei mir ein. Gekauft hat sie eine junge Frau aus den USA. Genauer gesagt aus Seattle 🙂 Wenn das nicht mal ein Zeichen war.

Für was steht The Hunter? Was ist Dir wichtig? 

Wichtig ist mir in erster Linie, dass all die schönen Gegenstände, die man in unseren Reihen so vorfindet, erhalten bleiben. Bei uns findet man Dinge aus teilweise längst vergangen Tagen. Sei es eine Erstpressung auf Vinyl von den Rolling Stones, eine Jeansjacke aus den 80ern oder eben ein Sessel aus den 60ern. In den 60ern hatten die Hosen noch Schlag und im Kino lief Winnetou. So lange ist das schon her. Da finde ich es wichtig, dass die Kultur aus den Zeiten in Form von Vinyl, Kleidung und Möbelstücken erhalten bleibt. Wenn es dann gleichzeitig noch Menschen glücklich macht, freut mich das umso mehr.

Wie kann man sich die gesamte Wertschöpfungskette bei The Hunter vorstellen? Wie kommst Du an die einzelnen Gegenstände und welchen Aufwand betreibst Du in der Restauration und Aufbereitung bis es die Produkte im Laden zu kaufen gibt? 

Wie der Name The Hunter schon sagt, sind wir immer auf der Jagd nach neuer Beute. Wie ein Wolf, der immer auf der Jagd nach einem Schaf ist, sind wir immer auf der Jagd nach schönen Möbeln, Schallplatten und Kleidung. Nur, dass wir diese dann nicht essen, sondern zum Verkauf anbieten. Es ist also eine ständige Suche und genau das macht es so spannend. Es wäre ja auch langweilig, wenn man an jeder Ecke was finden würde. Ein Wolf spaziert ja auch nicht in den Supermarkt und kauft sich mal eben ein Stück Schafsfilet. Mein Jagdrevier sind u.a. Haushaltsauflösungen. Oftmals melden sich aber auch Leute bei uns, die aus den unterschiedlichsten Gründen z.B. Möbel abzugeben haben. Passen die dann vom Stil in unser Sortiment, heißen wir sie bei uns herzlich willkommen. Ist es dann der oben schon erwähnte Sessel aus den 60ern, schauen wir uns zuerst mal seinen Zustand an. Sehr häufig ist dann das Polster schon etwas durchgesessen und der Bezug ist auch nicht mehr der frischeste. Dann bringen wir das gute Stück zu unserem Polsterer. Der verübt dann sein Handwerk und der Sessel ist wieder hübsch und fit, um die nächsten Jahrzehnte Menschen in seinen bequemen Armen zu beglücken. Bei kleineren Schönheitsoperationen am Möbelstück, lege ich dann auch selbst Hand an.  

Welche Leute sollten sich von The Hunter angesprochen fühlen? Wer wird bei Dir im Laden fündig? 

Menschen, denen das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist. Menschen, die ein bewusstes Kaufverhalten an den Tag legen. Menschen, bei denen Individualität eine gewisse Rolle spielt. Man kennt sie ja alle. Kids, die mit den braunen Papiertüten mit blauer Aufschrift durch die Innenstädte rennen. Wenn sie dann überhaupt noch eine Hand frei haben, halten sie in der ihren Coffee-To-Go-Pappbecher. Der landet dann im Müll auf Verpackungen von Fast-Food-Ketten. Bewusst ist den Leuten hier kaum was. Weder, warum das neue Shirt nur 2€ kostet, noch warum Mülleimer mit Coffee-To-Go-Pappbechern gestappelt auf Verpackungen von Fast-Food-Ketten uncool sind. Wobei die Mülleimer an sich ja nichts dafür können und das Thema Ernährung ist nochmal ein anderes, welches an dieser Stelle bestimmt den Rahmen dieses Interviews sprängen würde. So identisch viele Menschen optisch durch die Innenstädte rennen, so gleich sehen mittlerweile auch die meisten Innenstädte aus. Überall die selben Ketten. Ich war schon in vielen Städten, in Düsseldorf war ich bisher zum Beispiel noch nicht und doch wüsste ich, dass ich mir dort in der Innenstadt einen Kaffee bei Starbucks, einen Burger bei McDonald’s und ein Shirt bei H&M kaufen könnte. Das ist doch langweilig. Da finde ich es wichtig, dass man kleine Einzelhändler unterstützt. Je mehr Menschen das tun, desto spannender werden unsere Städte irgendwann mal wieder. Es braucht also wieder mehr Menschen, die auf Nachhaltigkeit, Qualität und Individualität großen Wert legen. Wenn diese Menschen dann Möbel der 50er bis 70er, Kleidung der 80er und 90er, sowie eine gute Auswahl an Schallplatten suchen, sind sie bei The Hunter genau richtig.

Bitte nenne uns 5 Gegenstände die es aktuell bei The Hunter zu kaufen gibt, die Du am liebsten gerne behalten würdest? Anders gefragt: Was sind deine aktuellen fünf Lieblingsprodukte? 

Das ist eine schwierige Frage. So ziemlich alles was ich hier im Laden habe, finde ich auch irgendwie toll. Sonst hätte ich auch nicht all zu lange Spaß an der Arbeit. Ein Geschäft für Krawatten, Regenschirme und Socken wäre zum Beispiel gar nicht meins. Wobei das fast wieder nach einer interessanten Mischung klingt. Nun habe ich mich aber für das Interview doch mal für fünf Lieblingsgegenstände entschieden. Das wären zum einen eine schwarze Levis Cordjacke, die mir aber leider zu klein ist. Dann wäre da noch eine schwarze Schreibtischleuchte aus den 60ern und ein schwarzer Ledersessel ebenfalls aus den 60ern. Bisher nicht sonderlich bunt meine Auswahl. Zum Schluss hab ich mich noch für zwei Platten entschieden. Von Fleetwood Mac die Rumours, weil ich sie von hinten bis vorne gut finde und weil sie meine Hüfte manchmal zum zucken bringt. Zu guter letzt noch von Torch, Blauer Samt, weil es für mich die beste deutsche Hip Hop Platte ist und weil sie mich an meine Jugend erinnert. Ich sag immer der Hip Hop der 90er war früher unser Woodstock. Und Torch war da dann halt sowas wie Jimi Hendrix.

Vielen Dank für das Interview. Die abschließenden Worte gehören Dir. Was möchtest Du unseren Lesern gerne noch mit auf den Weg geben? 

Wenn Kaffe, dann nehmt euch die Zeit hin zu sitzen und in Ruhe einen Kaffe zu trinken. Das spart die To-Go-Pappbecher. Lebt bewusst. Reist mal nach Seattle. Lasst niemals drei hübsche alte Schultische am Straßenrand stehen. Und unterstützt die kleinen Einzelhändler. Ich freue mich euch mal in meinem Laden begrüßen zu dürfen. Einen Kaffee habe ich dann bestimmt auch. Vielen Dank fürs Lesen.

The Hunter – Select Vintage Goods

Winterstraße 44B, 76137 Karlsruhe

Öffnungszeiten:

Dienstag – Freitag: 10 – 18 Uhr | Samstag: 11 – 16 Uhr

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Fotos: Valentin Eckle (Stadtflix.de – Your Local Creator)

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