Lametta an den Baum und unters Volk!
Last christmas i gave you my heart… Und was schenkt man in diesem Jahr? Die hundertste Bienenwachskerze oder Socken, Schlips und Hemd? Lametta, die Gegenveranstaltung zu trögen Weihnachtsmärkten, macht einfalllosen Einfallspinseln wieder Hoffnung auf eine originelle Geschenkidee. In der Fleischmarkthalle stellen am kommenden Freitag und Samstag 50 Designer und Kunsthandwerker vor die Wahl, welches das ausgefallenste und schönste Geschenk sein könnte. Oder ob man sich damit nicht doch lieber selbst beschenken will. Hier könnt ihr Euch mit verschiedensten Produkten aus den Bereichen Kleidung, Schmuck, Wohnen und Kunst eindecken. Eingerahmt wird die besondere Art des Weihnachtsmarktes von Live-Bands und DJs auf der Bühne sowie einer Feuer-Show vor der Halle. Nebenbei werdet ihr aufgefordert, selbst kreativ sein. Denn ganz ohne Weihnachtsbaum geht’s natürlich nicht. Ein Exemplar zum schmücken wird vor der Fleischmarkthalle stehen. Dort dürft ihr mit einem von euch mitgebrachten Baumschmuck Hand anlegen. Der von so gestaltete Baum wandert im Anschluss an die Veranstaltung in das Tollhaus.
Fangen wir mit Definitionen an: Was ist eigentlich Lametta? Und wieso heißt ihr so?
Wir wollten eine Alternative bieten zu den Weihnachtsmärkten, die nicht viel bieten außer Glühwein, Bratwurst und den 100sten Bienenwachskerzen-Ständen. Unser Statement dazu ist innovativ und heißt Lametta. Wir versuchen, Designer und Künstler, die noch nicht auf dem Markt sind oder sonst nicht auf den Markt kämen, zu unterstützen. Wir wollen durch den Lametta-Weihnachtsmarkt in der Fleischmarkthalle eine Plattform bieten, auf denen Waren angeboten werden. Lametta als Name ist kurz, bündig, impliziert ein wenig Glitter und ist nicht ganz echt.
Ihr unterstützt kleine, örtliche Labels darin, bekannter zu werden und sich untereinander auszutauschen. Wie sieht das konkret aus?
Die Veranstaltung am 10. und 11. soll eine Plattform bilden, auf der sich die Aussteller selbst untereinander vernetzen können. Dazu versuchen wir, die Karlsruher Design- und Kunstszene zusammenzubringen. Wir hatten natürlich Anfragen, ob wir ein Forum auf unserer Website einrichten können. Aber in erster Linie sollen sich die Aussteller auf der Lametta in der Fleischmarkthalle austauschen können. Schließlich gibt es Sites, wie kavantgar.de, die in Sachen Vernetzung schon viel leisten. Da muss sich nicht verzetteln und jeder sein eigenes Ding machen.
Wie ist Lametta entstanden?
Die Idee von Lametta hatten meine Frau und ich im vergangenen Jahr. Wir haben uns überlegt, ausgehend von anderen Märkten, wie Holy.Shit.Shopping in Stuttgart, Hamburg, Köln und Berlin oder dem Beatbazaar in Heidelberg, wo im weitesten Sinne Kunsthandwerk in der Weihnachtszeit auf eine innovative Weise angeboten wird. So entstand die Idee zu Lametta. Eingefasst wird unsere Veranstaltung von Live-Musik. Schließlich wollen wir einen Eventcharakter schaffen.
Wie lief Eure Auswahl der Aussteller ab?
Für die Lametta 2010 kamen schon im Juni Infos über Flyer raus, die bei verschiedenen Veranstaltungen auf dem Schlachthofgelände verteilt wurden. Zudem war eine Anzeige im Inka. Von August bis Mitte Oktober konnte man sich dann über unsere Homepage bewerben. Hier haben wir die Auswahl für die Veranstaltung getroffen.
Generell kann jeder Kontakt zu uns über unsere Homepage bekommen.
Am 2. Dez-Wochenende steigt die Lametta in der Fleischmarkthalle. Was gibt’s genau?
Über 50 Aussteller in der Fleischmarkthalle vertreten sein. Wir hatten viel mehr Bewerber und mussten leider vielen für Lametta absagen. Designer und Kunsthandwerker aus den Bereichen Mode und Schmuck aber auch Kunst und Wohnen werden ihre Produkte ausstellen und anbieten. In der Halle selbst kann es also ein bisschen eng werden. Aber die alte Fleischmarkthalle mit ihrem etwas „heruntergekommenen“ Charme schien uns als Location genau richtig.
Also alles quer Beet, das wir bestaunen und kaufen können?
Das war auch ein Auswahlkriterium. Wir wollten so abwechslungsreich wie möglich sein und eine Alternative zu den langweiligen Weihnachtsmärkten bieten. Und natürlich viele Leute ansprechen. Eingerahmt wird die Veranstaltung von Live-Konzerten in der Halle. Es werden Akkustik-Sets geboten und DJs, die auflegen.
Wer wird musikalisch einheizen? Schließlich ist’s kalt.
Das reicht von cc*oo, die französischen Pop machen über Reiner Kehres mit Gitarre zu Johnny Las Vegas, die im Südstadtumfeld unterwegs sind und samstags abends spielen. Mit Shahrokh konnten wir einen bekannten DJ gewinnen. Ebenso mit DJ Vaske und DJ Futzi, die die experimentelle Schiene bedienen. Orgel Krueger wird mit einer Elekro-Orgel in einem Wagen draußen unterwegs sein, gezogen von seinen Helfern Bingo und Bongo.
Zudem wird es draußen noch Feuerspiele geben. Und keiner wird erfrieren: es gibt Feuerkörbe, an denen man sich aufheizen kann.
Ist Lametta in der Fleischmarkthalle eine einmalige Veranstaltung oder können wir uns in Zukunft auf weitere Veranstaltungen wie Lametta im Sommer freuen?
Wir können uns auch eine Sommerausgabe von Lametta vorstellen. Allerdings warten wir jetzt erst einmal die Resonanz auf die erste Veranstaltung ab, bis wir in die Planung der zweiten einsteigen. Aber prinzipiell besteht die Idee das ganze im Frühjahr oder Sommer zu wiederholen.
Vielen Dank für das Interview trotz Schnee+Eis!
Lametta in Maßen gibt’s also in der Fleischmarkthalle am kommenden Freitag von 16 bis 22h und Samstags von 12 bis 20h. Mehr Infos zu Lametta findet ihr Hier!
Bericht und Interview von Dorothea Reichert.